Biographien der Künstler und Persönlichkeiten
Nicolas-Augustin de la Croix d’Azolette
(Proprières 1779, Lyon 1861)
Rektor des Priesterseminars von Lyon. Er bittet um die Gründung der Lehranstalt
der Priester von Saint-Irénée, der so genannten „missionnaires
des Chartreux“ (Missionare der Kartäuser) und wird 1816 ihr erster
Generalvorsteher. Als Pfarrer der Sankt-Bruno-Kirche von 1817 bis 1823 bemüht
er sich, die Möbel der Kirche wiederzufinden, lässt 1817 die Schranken
vor den Altären der Seitenkapellen aufstellen und kauft die Glocken, die
immer noch da sind. 1840 wird er zum Erzbischof von Auch ernannt und verbringt
schließlich die letzten Jahre seines Lebens in einer Zelle des Kartäuserklosters
von Lyon
Bon Boullogne (Paris 1649-1717)
Schöpfer des Gemäldes „Sankt Bruno in der Wüste“
von der Sakristei.
Professor an der Académie Royale, der königlichen Akademie. Er arbeitete
für Trianon und Kirchen in Paris. Seine Kunst bildet den Übergang
zwischen dem eigentlichen, aus Le Brun hervorgegangenen Geist des XVII. Jahrhunderts
und der edlen Kunst des XVIII. Jahrhunderts, die in der Kirche durch Trémolières
oder Brenet vertreten ist. Eines seiner Kunstwerke, „Die Anbetung der Heiligen
Drei Könige“, ist – unterzeichnet – in der Saint-Just Kirche von Lyon
sichtbar.
Nicolas-Guy Brenet (Paris 1728-1792)
Schöpfer des Gemäldes „Das besänftigte Gewitter“
in der Sainte-Philomène-Kapelle.
Brenet, ein Schüler von François Boucher, ist der Erneuerer des
„Grand genre“ der historischen und tugendhaften Malerei in der zweiten
Hälfte des XVIII. Jahrhunderts. Nach Rom (1756) stellt er seine Werke ab
1763 im Salon de Paris aus , und malt von da an weite und edle religiöse
Gemälde für zahlreiche Kirchen in Frankreich.. Zwei Reihen davon sind
in der Gegend zu sehen : Eine in der Kirche von Saint-Chamond und die andere,
die aus der Kartause von Montmerle stammt, in der von Pont -de-Vaux.
Saint Bruno (Cologne vers 1035, Serra San Bruno 1110)
Glänzender Theologe, der an der Universität Reims zahlreiche Schüler
ausbildet und dann 1080 das Klosterleben annimmt. Im Juni 1084 gründet
er mit sechs Gefährten die Grosse Kartause, unter der Obhut von Hugues
de Chateauneuf, dem Bischof von Grenoble. Der Wunsch nach Einsamkeit, von dem
er zeugt, steht in Zusammenhang mit der neuen Blüte des Mönchenlebens
im XI. und XII. Jahrhundert. Dieser Versuch ist wohl von einigen italienischen
Stiftungen vom Anfang des XI. Jahrhunderts wie Camaldoli, Fonte Avellana und
Vallombreuse inspiriert. Er hatte weit mehr Erfolg als seine Vorgänger.
Im Jahre 1090 wird er von seinem ehemaligen Schüler, dem Papst Urban II.,
nach Rom gerufen.
1092 bekommt er die Erlaubnis, sich in Kalabrien zurückzuziehen, wo er
eine Kartause gründet, in der er stirbt.
Der Heilige Bruno hinterlässt keine besondere Regel. Das Leben, das er
selbst und seine Gefährten in den Hütten der ersten Kartause führen,
ist das Leben von Einsiedlern, die gemeinsam einige Liturgien üben.
Seine Schüler beschließen, die Grundprinzipien der Regel von Sankt
Benedikt im Sinne des Gründers ihres Ordens anzupassen.
Die Statuten des Ordens werden um 1127 vom fünften Prior der Kartause,
Guige le Vénérable, abgefasst.
Marc
II Chabry (XVIII. Jahrhundert)
Schnitzer (mit François Vanderheyde) des Chorgestühls und der
Täfelung.
Schnitzer, Maler und Architekt, Sohn eines Schnitzers und Malers mit selbem
Namen. Er bewerkstelligte zahlreiche Arbeiten in Lyon zwischen 1731 und 1761.
Außer seiner Mitarbeit am Schmuck der Chartreuse sind noch zu nennen :
Die Wasserbecken für den Platz Louis-le Grand ( heute Place Bellecour),
Maskaronen für die Fassade des Rathauses, geschnitzter Schmuck für
die Klöster der Stadt, die Kanzel des Barfüßerklosters ( z.Z.
in der Kapelle des städtischen Krankenhauses Hôtel-Dieu)
Charles
Michel-Ange Challe (Paris 1718-1778)
Schöpfer des Gemäldes „Die Hochzeit der Heiligen Jungfrau“
in der „chapelle des chaises“( Kapelle der Stühle)
War zuerst Schüler von Boucher, erhielt dann 1741 den Prix de Rome und
hielt sich von 1742 bis 1749 in Italien auf. Schöpfer von religiösen
und mythologischen Gemälden, von Trümmernlandschaften. Er ist heute
berühmter für seine Festentwürfe und Zeichnungen von Traumdenkmälern,
im Sinne von Piranese.
Ferdinand-Sigismond
Delamonce (Munich 1678, Lyon 1753)
Architekt der Kirche des XVIII. Jahrhunderts, wie sie heute dasteht
Als Architektensohn arbeitete er zuerst mit seinem Vater, der 1708 stirbt,
dann, von 1715 bis 1728 in Italien. Er ließ sich 1731 in Lyon nieder.
Leiter der Bauarbeiten der Kartause von Lyon von 1733 bis 1737. Liefert 1742
noch Zeichnungen.
Er baute außerdem :
– in Avignon die chapelle des Oratoriens ( Kapelle der Oratorianer)
– in Lyon die Maison Tolozan, unter der Leitung von Soufflot, die Restaurierung
, die Vergrö?erung und den Schmuck von mehreren Gebäuden, , wie z.B.
vom Chor der Kirche des collège de la Trinité (des Gymnasiums
der Dreieinigkeit) und von der Fassade der Kirche Saint-Just des Macchabées
Tony Desjardins (Lyon 1814, Belmont-Ain 1882)
1848 : Zeichenlehrer in der Ecole La Martinière
von 1848 bis 1882 :Architekt des Bistums Lyon
von 1848 bis 1870 : Chefarchitekt der Stadt Lyon
Er restauriert 1863 die chapelle de la Vierge (Liebfrauenkapelle) mit
einem weiß -goldenen Stuckschmuck, der dann als Modell für die Gestaltung
der Nachbarkapellen dient.
Er baut u.a. die Kapelle der Kartäuserstiftung, das Petit Lycée
(Gymnasium) von Saint-Rambert (z.Z. collège Jean-Perrin), die Kapelle
von Brouilly, gestaltet den großen Festsaal des Rathauses von Lyon , errichtet
und restauriert Kirchen und Privathäuser in Lyon, so wie in den Départements
Rhône und Loire.
Chloé Du Pasquier (in Lyon zwischen 1841 und 1868 bekannt)
Schöpferin des Gemäldes „Die Anbetung der Heiligen Drei Könige“
nach Rubens in der chapelle Saint-Irénée (Kapelle des Heiligen
Irénée).
Chloé Du Pasquier, die Stillleben , Pastellportraits und Genrebilder
malte, hat ebenfalls für die Kirchen von Lyon Kopien von berühmten
Gemälden ausgeführt. Ein anderes Beispiel dafür ist ein Gemälde,
das etwa zur selben Zeit wie das oben genannte ausgeführt wurde und in
der Kirche Saint-Denis von La Croix Rousse zu sehen ist : eine „Grablegung
„nach einem Gemälde von Tizian, im Louvre.
Joseph-Hugues
Fabisch (Aix-en-Provence 1812, Lyon 1886)
Bildhauer der Alabasterstatue in der Kapelle der Heiligen Jungfrau.
1840 : Lässt sich in Saint-Etienne nieder; Zeichenlehrer am dortigen Gymnasium.
1845 : Zieht nach Lyon um. Zuerst Lehrer, ab 1874 Direktor an der Hochschule
der bildenden Künste.
Er hinterlässt ein umfangreiches Bildhauerwerk: Heilige Jungfrau der Lourdes-Grotte
(1865), die berühmteste seiner Statuen, Heilige Jungfrau des Kirchturms
von Notre-Dame de Fourvière (1851), Statuen und Altäre für
zahlreiche Kirchen in Lyon, Saint-Etienne und Umgebung, Medaillons (von Ludwig
XIII., Heinrich IV., Ludwig XIV. und Anna von Österreich für die Fassade
des Rathauses von Lyon) und zivile Brustbilder.
Kardinal
Joseph Fesch (Ajaccio 1763 – Rom 1839)
Onkel (mütterlicherseits) von Napoleon I.. War 1793 Archidiakonus in Ajaccio.
Joseph Fesch legte dann sein Priesteramt nieder und wurde von seinem Neffen
1795-1796 zum Kriegszahlmeister der Italienarmee ernannt.
Nachdem er 1800 wieder Priester geworden war, nahm er an den Konkordatsverhandlungen
teil, wurde 1802 zum Erzbischof von Lyon und 1803 zum Kardinal ernannt.
Wurde als Botschafter zum Römer Hof geschickt und erreichte es, dass der
Papst seinen Neffen krönen kommt. Da er mit Napoleons Haltung gegenüber
dem Papst Pius VII. nicht übereinstimmte, fiel er in Ungnade. Er ziehte
sich bis 1814 in seine Diözese, danach in Rom zurück und verweigerte
sich, sein Amt als Erzbischof von Lyon niederzulegen.
Rodolphe Galli (Viggia –Italien 1840, Lyon1863)
Bildhauer des „Christus in einem Leichentuch liegend“ der Chapelle
du Sacré-Coeur (Herz Jesu Kapelle)
Dieser wenigbekannte Künstler hat in Lyon ebenfalls die Bildwerke der Fassaden
des Passage de l’Argue hinterlassen.
Noël
Hallé (Paris 1711 -1781)
Schöpfer des Gemäldes „Christi Taufe“ in der Taufbeckenkapelle.
Sohn und Enkel von bemerkenswerten Malern, „Grand Prix de Rome“ im
Jahre 1736. Hallé hält sich von 1737 bis 1744 in Italien auf.
Seine Laufbahn in der „Académie“ und bei den „Gobelins“
macht ihn zu einem der Hauptmaler des XVIII. Jahrhunderts. Er gehört zu
denen, die den „Grand genre“der Geschichtsmalerei und die ersten Anzeichen
des Rokokostils glänzend verbinden.
Jean Magnan (Lyon-1569…)
Architekt der Kartause von Lyon und der ersten Kirche, heutzutage Mönchenchor
Maler und Architekt, dessen Leben schlecht bekannt ist.
Gestalter von königlichen Eingängen in Lyon, insbesondere von denen
Katharina de Medicis‘ (1590), Heinrich III.(1582) und Maria de Medicis‘ (1600).
Liefert 1590 die Pläne der Kartause von Lyon und leitet die Bauarbeiten
der Kirche, vermutlich von 1590 bis 1603. Zu diesem Zeitpunkt geht seine Spur
verloren.
Melchior Munet (lebte von 1730 bis 1772 in Lyon)
Sein Name ist mit dem Bogen verbunden, der den Übergang vom Chor des
XVII. Jahrhunderts (im XVIII. Jahrhundert umgestaltet) zum Querschiff des XVIII.
Jahrhunderts bildet.
Lyoner Architekt, Stellvertreter von Delamonce. Er arbeitet 1734 und 1735 am
Bau der Kartäuserkirche. Er nimmt ebenfalls mit Soufflot am Bau des Hôtel-Dieu
und des Stadtviertels Saint-Clair in Lyon teil.
Sainte-Marie Perrin (Lyon 1835-1917 )
Architekt der Fassade der Sankt-Bruno-Kirche (1870)
Studiert Architektur in Paris.
Arbeitet ab 1869 in Lyon.
Erhält Preise bei mehreren Architektur-Wettbewerben. Baut in den Gegenden
von Lyon und Saint-Etienne zahlreiche Kirchen, u.a. diejenigen von Saint-Germain-au-Mont-d’Or,
Thizy, Saint-Héand, Chaponost, Sain-Bel und das Priesterseminar von Francheville,
aber auch Kapellen, Kirchtürme und Grabmäler.
Stellvertretender Architekt, dann ab 1888 Leiter der Bauarbeiten der Basilika
von Fourvière, von der er u.a. den ganzen inneren Schmuck zeichnet.
François Perrier (Saint-Jean-de-Losne oder Mâcon um 1600, Paris 1659)
Schöpfer des Gemäldes „Sankt-Anthelme erweckt einen Toten
auf“, das im Chor hängt.
Seine Laufbahn verteilt sich zwischen Paris, Lyon, wo er sich ausbildet und
mehrmals aufhält, und Rom, wo er die Barockmalerei von Lanfranco kennenlernt,
die ihn sehr beschäftigt. Er vereinigt eine breite Aufmachung und eine
gerne aschfahle Farbstimmung mit einem klassischen Sinn der Zusammmensetzung
, der immer wieder durch rhythmische Abbrüche abschattiert wird. Ein großer
französischer Maler des XVII. Jahrhunderts , der sich so wohl in dem mythologischen
oder religiösen Gemälde als auch im Deckengemälde auskennt.
Jean-Baptiste Pigalle (Paris 1714-1785)
Bildhauer der „Evangelisten“,die die Gewölbezwickel der Kuppel
schmücken.
Nachdem er während seines Aufenthalts in Rom Guillaume Coustou, einen berühmten
Bildhauer aus Lyon, kennen lernte, verweilt er bei seiner Rückkehr 1739
in Lyon. Er arbeitet da an verschiedenen Werken, die heutzutage alle verschwunden
sind, außer den „Evangelisten“ von der Kuppel der Kartäuserkirche.
Er ist einer der berühmtesten französischen Bildhauer des XVIII. Jahrhunderts,
der sehr berühmte Werke hinterlässt, wie z.B. das Grabmal des Marschall
von Sachsen in der Sankt-Thomas-Kirche von Straßburg und das Portrait
von Diderot.
Jacques Sarrazin (Noyon 1588, Paris 1660)
Bildhauer der Statuen von Sankt Bruno und Johannes dem Täufer,
die im XIX. Jahrhundert ins Querschiff versetzt wurden.
Verweilt von 1610 bis 1627 in Rom.
Hält sich bei seiner Rückkehr von 1627 bis 1629 in Lyon auf und arbeitet
dort für die Kartause.
Lässt sich dann in der Umgebung von Paris nieder. Er ist ein Freund von
Simon Vouet und Le Nôtre.
Als königlicher Bildhauer ist er einer der zwölf Gründer der
Académie royale de peinture et de sculpture (der königlichen Akademie
für Malerei und Bildhauerkunst) im Jahre 1648. Nimmt am Schmuck des Pavillon
de l’Horloge in Paris und des Schlosses von Maisons teil. Baut Grabmäler.
Mehrere seiner Werke sind nun im Louvre ausgestellt.
Jean-Nicolas Servandoni (Florenz 1695,
Paris 1766)
Zeichnete den Baldachin und den Altar der Sankt-Bruno Kirche.
Schüler des italienischen Malers Panini. Reiste viel durch ganz Europa.
Lässt sich von 1724 bis 1745 in Paris nieder, erneuert dort die Ausstattung
des Theaters und der Oper, indem er Drehmaschinen und -gemälde erschafft,
und zeichnet sich durch prunkvolle Inszenierungen und die Veranstaltung von
glanzvollen Festen aus.
Das Hauptportal der Kirche Saint-Sulpice in Paris ist ebenfalls sein Werk. Erster
Dekorationsmaler der Académie Royale de Musique (der königlichen
Musikakademie) von 1728 bis 1744. Wird 1733 zum Ritter des Ordens des Heiligen
Johannes von Lateran ernannt.
Wegen Schulden verfolgt, verlässt er 1745 Frankreich, arbeitet an verschiedenen
Höfen Europas und nimmt am Wiederaufbau Lissabons teil.
Gilt als einer der Meister jener Kunst der Täuschung, für die das
Barock eine Vorliebe hatte.
Jacques-Germain Soufflot (Irancy 1713, Paris 1780)
1731-1738 | : Aufenthalt in Rom | |
1739 | 1739 : Mitglied der Académie de Lyon, arbeitet von 1739 bis 1749 in Lyon. | |
1749 | : Mitglied der Académie Royale von Paris | |
1750 | : Zweiter Aufenthalt in Rom, wo er den Bruder der Marquise de Pompadour begleitet | |
1751-1756 | : Arbeitet wiederum in Lyon. | |
1756 | : Wird vom König nach Paris gerufen, wo er sich niederlässt.s | |
1756-1780 | : Leitet Bauarbeiten sowohl in Lyon als auch in Paris |
Er
arbeitet am Bau der Kartause von Lyon von 1738 oder 1742 bis 1750. Er leitet
sämtliche Arbeiten und gestaltet die Zeichnungen des Baldachins von Servandoni
um.
Er liefert die Zeichnungen der für die Gemälde von Trémolières
bestimmten Rahmen, der bleiernen Glorienscheine des Tabernakels, der Rokokomotive
des Chors.
Berühmt als Architekt des Panthéons in Paris. Er schuf auch :
– in Lyon : das Hôtel de Lacroix-Laval , die Häuser von La Rivette
und Château-Bourbon, die Fassade und die Kuppel des Hôtel-Dieu,
Häuser im Viertel Saint-Clair, die Loge du Change, das Kloster der Génovéfains,
das Theater, das bis 1827 an der Stelle, wo das heutige Opernhaus steht, funktionierte.
– in Mâcon : La Charité.
Benoît-Antoine Sublet (Lyon 1821, Paris 1897)
Schöpfer des Gemäldes „Die Herz-Jesu Erscheinung der Heiligen
Marguerite-Marie Alacoque“.
Katholischer Maler. Schuf besonders Wandmalereien ( Kathedrale von Belley, Kapelle
des Hôtel-Dieu in Lyon) und religiöse Gemälde.
War dem Kartäuserorden besonders gebunden, wie es seine Werke in der Kartäuseranstalt
(Wandmalerein im Chor, Kreuzweg), seine „Seligkeit des Heiligen Bruno“
in der Grande Chartreuse (der Großen Kartause) und sogar sein „Leidensweg
der Mönche unter Heinrich VIII.“ im Kreuzgang einer Kartause in England
bezeugen.
Er gehört zu jenen Malern des XIX. Jahrhunderts, die – wie die italienischen
Künstler der ersten Renaissance – ihren Glauben an einer Mauer versinnbildlichen
wollten.
Claudine Thévenet (1774-1837)
Ein Schild in der Kapelle Sainte-Claudine (ehemals Saal des Kapitels) erinnert daran, dass sie da 1818 mit Hilfe des Père Coindres was später der Jesus Maria Order werden sollte gründete.
Diese Seidenarbeiterin, die vom Tode zwei ihrer Brüder, die 1794 hingerichtet wurden, sehr erschüttert war, und von der Anzahl der Waisen in der Stadt sehr ergriffen war, beschloss, sich der Erziehung und Bildung der Mädchen zu widmen.
Der Jesus-Maria Order ist immer noch tätig und zählt 1800 Geistliche weltweit. Claudine Thévenet (Mutter Marie Saint Ignace als Geistliche) wurde 1981 von Papst Johannes Paulus selig gesprochen und danach 1993 heilig gesprochen. Ihr Festtag ist der 3. Februar.
Pierre-Charles Trémolières (Cholet 1703, Paris 1739)
Schöpfer der großen Gemälde des Querschiffs „Christi Himmelfahrt“
und „Mariae Himmelfahrt“.
Trémolières hielt sich von 1728 bis 1734 in Rom auf, wo er
Soufflots Freund wurde, dann in Lyon, wo er heiratete und Porträts sowie
religiöse Gemälde für die Büßermönche und die
Barfüßer malte (Gemälde in der Kirche Sainte-Blandine). Nach
seiner Rückkehr in Paris schuf er die zwei großen Gemälde für
die Kartäuser und stattete mehrere Hotels aus, bevor er vorzeitig starb.
Seine Kunst ist kennzeichnend für die besten französischen Maler,
die um 1700 geboren sind : Klarheit der Farbe, feinsinnige Schlichtheit der
Komposition und Zärtlichkeit des ausdrucksvollen Gefühls.
François
Vanderheyde (XVIII. Jahrhundert)
Schnitzer -mit Marc II Chabry- des Chorgestühls und der Täfelung
des Mönchenchors
Schnitzer, der einer wahren Dynastie von flämischen Tischlerkünstlern
-den Van der Heyden- angehört.
Lebte in Lyon, wo er 1788 noch ansässig war und seinen Namen französierte.
Claude
Vignon (Tours 1593, Paris 1670)
Claude Vignon ist einer der großen Maler des XVII. Jahrhunderts und einer
der fruchtbarsten. Wurde während seines Italienaufenthalt vom „Caravagismus“
sehr beeinflusst. War bis zu seinem Tod ein bedeutender Gestalter, Porträt-
und Kirchengemäldemaler, Zeichner und Schnittkünstler.
Der Sankt-Anton in der Kapelle selben Namens ist ein ausgezeichnetes
Beispiel für seine saftige Kunst mit breitem, dickem Farbenauftrag und
glänzender Farbstimmung.
Die Kathedrale Saint-Jean von Lyon bewahrt eins seiner Meisterwerke : „Die
Beschneidung“. Die alten Verfasser erwähnten bis 1793 eine Reihe von
Gemälden von Vignon, die im Refektorium der Kartause hingen, deren Themen
unbekannt sind, und die verschwunden sind.